Vegane Laugenstangen wie vom Bäcker – einfach selbstgemacht. Frisch, duftend und soft. So, wie perfekte Laugenstangen sein sollten. Und das direkt aus eurem Ofen und auch vegan. Hiermit wird jedes Frühstück oder Brunch aufgewertet und ist perfekt zum Fippen in Hummus, als Hot Dog Buns, zum Sonntagsbrunch oder wie auch immer ihr diese wundervollen Laugenstangen nutzen wollt. Ihr solltet sie auf jeden Fall nicht verpassen.
Leider ist es schon etwas länger her, dass ein neues Rezept das Licht der Internet-Blogwelt erblickte, aber ich kann euch sagen, dass hinter den Kulissen noch viele weitere Rezepte warten, das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken. So schmerzlich es für mich ist, es ist mir persönlich gerade nicht großartig möglich zusätzliche Zeiten für dieses mir so liebgewonnene Projekt aufzubringen. Deswegen sitze ich jetzt hier mitten in der Nacht um dieses Rezept herunterzuschreiben und zu zeigen, dass die Herzküche noch lange nicht aufgehört hat zu schlagen.
Die Geschichte des Laugengebäcks!
Die wirkliche Entstehungsgeschichte ist bis heute nicht ganz geklärt, aber es gibt, in meinen Augen, ein paar interessante Theorien dazu. Eine Theorie aus dem Schwabenlande besagt, dass im Jahre 1477 der Bäckermeister Frieder die Brezel erfunden hat und das auch nur durch einen Unfall. Eine Katze soll ihm auf das Backblech mit den frischen Teiglingen gesprungen sein, welche alle prompt in einem Eimer mit heißer Lauge fielen. Hingegen eine bayrische Theorie besagt, dass am 11. Februar 1839 dem Bäcker Anton Nepomuk Pfannenbrenner, der für den königlichen Hoflieferant arbeitete, ein “folgenschwerer Fehler” unterlaufen sein soll. Denn er glasierte scheinbar die vorbereiteten Brezeln nicht, wie sonst üblich, mit Zuckerwasser sondern griff aus versehen zu der Natronlauge, welche für die Reinigung der Bleche schon bereit stand. Das Ergebnis soll so überzeugend gewesen sein, dass noch am selben Tag Laugenbrezeln zum Verkosten herausgegeben wurden. Das Ganze führte soweit, dass es inzwischen sogar einen Tag der Brezel am 26. April gibt, an dem das herzhafte Gebäck zelebriert wird.
Laugenstangen nicht vegan?
Die traditionelle Art Laugenstangen herzustellen ist meist mit Schweineschmalz oder Butter im Teig, des Öfteren gibt es auch Rezepturen in denen Milch, Sahne oder ähnliches verwendet wird. Darüber hinaus sind Zutaten wie Mehl, Hefe, Wasser, Natronlauge und Zucker aber vegan. Auch wenn mittlerweile die meisten Bäckereien bzw. Supermärkte auf billigere pflanzliche Fette setzen ist das nicht immer und überall geboten. Wenn ihr also vegan lebt oder einfach darauf achten wollt, solltet ihr euch vor dem Kauf über die Inhaltsstoffe informieren.
Warum gerade Lauge?
Auch wenn scheinbar niemand wirklich erwartet hat, dass Laugenstangen oder auch anderes Laugengebäck geschmacklich so überzeugen kann und, wie ihr oberhalb schon lesen konntet, die Erfindung nur ein Unfall war kann man heute doch einfach sagen, warum das Ergebnis so gut ist. Denn, die verwendete Natronlauge reagiert mit dem Gluten im Hefeteig und setzt Aminosäuren frei. Diese Aminosäuren gehen in der Verbindung mit dem verwendeten Zucker eine Maillard-Reaktion ein, dadurch wird das Endprodukt geschmacksintensiver und bekommt eine schöne Bräunung.
Weitere einfache Rezepte der for the Hearts Kitchen!
Neben diesen leckeren veganen Laugenstangen gibt es hier in der Herzküche noch viele andere unterschiedlichste Rezepte die ich unbedingt ausprobieren müsst. Auf der einen Seite lege ich euch das vegane Pilzgeschnetzeltes ans Herz, dass lecker mit Reis oder auch veganen Spätzle serviert werden kann. Auf der anderen Seite sollte keiner von euch die wundervollen veganen fudgy Cheesecake Brownies verpassen, bessere Brownies findet ihr nicht einmal im Herkunftsland dieser Spezialität. Last but not least solltet ihr auch einmal ein Auge auf diese leckere Marokkanische Süßkartoffel-Kürbis-Suppe mit knusprigen Harissa Kichererbsen werfen, dazu etwas frisches Fladenbrot und die Welt sieht gleich viel besser aus.
Passende Rezepte ergänzend zu den Laugenstangen!
- Gerösteter Kürbis Hummus mit Petersilien-Kürbiskern-Pesto
- Zusammen mit Paprikalachs auf frischen Brot
- Cremiger Bärlauch Hummus
- Veganer Ziegenfrischkäse im Pistazienmantel
- Knoblauch Schnittlauch Cheeseball
Also auf was wartet ihr jetzt noch? Lasst euch dieses vegane Laugenstangen nicht entgehen! 🙂
Bis dahin “stay hungry!”
Richtiger Umgang von Brezellauge mit Natronlauge!
Auch wenn für die Brezellauge maximal 4% Natronlauge verwendet werden kann diese trotzdem noch ätzend wirken. Schütz daher am Besten eure Augen durch eine Schutzbrille und verwendet spezielle Latexhandschuhe beim Umgang mit der Lauge. Sollte trotzdem etwas Lauge auf Hände oder sogar in die Augen gelangen, muss ohne zögern sofort mit Hilfe von fließendem klaren Wasser diese ab- bzw. ausgespült werden. Gerade beim Kontakt mit den Augen rate ich euch einen sofortigen Besuch beim Augenarzt. Zusätzlich dazu solltet ihr darauf achten Natronlauge in Lebensmittelqualität zu verwenden. Sollte euch das Ganze dadurch abschrecken, verwendet bitte keine Natronlauge sondern weicht auf die Haushaltsnatron Variante aus.
PS: Wenn euch wirklich gefällt, was bisher in der Herzküche alles passiert ist, ihr unbedingt weitere Rezepte sehen wollt und mich dabei unterstützen möchtet, schaut einmal auf der for the Hearts Kitchen Supportseite vorbei, denn mit jeder Kleinigkeit wird geholfen, dieses Projekt voranzubringen. 🙂
Rezept
Das Rezept ergibt circa 8-10 Laugenstangen
Zubereitungszeit circa 30 Minuten + Gehzeit + Backzeit
Teig:
- 400 g Mehl Typ 550
- 100 g Mehl Typ 405
- 275 ml Wasser
- 30 g Margarine (Zimmertemperatur)
- 12 g Salz
- 8 g Zucker
- 7 g Trockenhefe (1 Packung)
Für Brezellauge mit Natronlauge:
- 940 ml Wasser
- 60 g ml Natronlauge* (Mischung abhängig von der Konzentrierung der Natronlauge. Genaueres siehe Tipps unterhalb)
Für Natronwasser mit Haushaltsnatron:
- 950 ml Wasser
- 50 g Natron Pulver*
Zusätzlich nach Bedarf:
- heller Sesam* oder schwarz*
- Mohn
- Grobes Alpensalz*
- Kürbiskerne
- Sonnenblumenkerne*
- Leinsamen
- oder was euch sonst einfällt
Zubereitung:
- Zuerst, Mehl, Wasser, Hefe und Zucker circa 5 Minuten mit dem Handrührer und Knethaken zu einem gleichmäßigen Teig verkneten. Nun, die Zimmerwarme Margarine sowie Salz nach und nach hinzugeben und solange weiter kneten (5-8 Minuten) bis die Zutaten in den Teig eingearbeitet sind.
- Anschließend den gleichmäßigen Teig in eine große Schüssel geben und für mindestens 1 – 1 1/2h Zimmertemperatur gehen lassen oder über Nacht im Kühlschrank, bis er sich ungefähr verdoppelt hat.
- In der Zwischenzeit das Wasser und die Natronlauge in einer gesonderten Schüssel zusammenmischen und abgedeckt beiseite stellen sowie gegebenenfalls die gewünschten Toppings der Laugenstangen und ein mit Backpapier bestücktes Backblech bereit stellen.
- Nach der Gehzeit, den Teig aus der Schüssel nehmen und 8-10 gleichmäßige Teiglinge daraus abstechen. Diese danach jeweils mit dem Händen zu einem Rechteck ziehen, aufrollen und an der Aufrollkante andrücken. Die aufgerollten Teigling nun mit Hilfe einer Kelle und laugenfesten Handschuhen oder sonstigem nach und nach für 1 Minute in die Brezellauge (bzw. vorher aufgekochte Natronwasser) geben, nach der Hälfte der Zeit einmal wenden und im Anschluss sofort auf das Backblech geben.
- Den gebadeten Teigling sofort mit dem gewünschten Topping (Mohn, Alpensalz, Sesam, Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder was euch sonst einfällt) bestreuen und mit einem scharfen Messer / Brotmesser / Rasierklinge 2-3 mal einschneiden. Das alles so oft wiederholen bis alle Teiglinge sich auf dem Backblech eingefunden haben.
- Das Blech mit den Teiglingen nun mit einem anderen Backblech bedecken und noch einmal für 30 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit schon einmal den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
- Nach der Gehzeit, das obrige Backblech entfernen und für circa 16-18 Minuten je nach gewünschter Bräune in den Ofen geben. Zum Abschluss, die fertigen Laugenstangen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen bzw. noch warm genießen.
Tipp: - Für die Brezellauge: Beachtet unbedingt die Konzentrierung der gekauften Natronlauge, denn die Brezellauge sollte zwischen 2 bis maximal 4% Lauge enthalten. Das bedeutet, wenn ihr eine 50% prozent konzentrierte Natronlauge besitzt braucht ihr wie folgt für 1 kg Brezellauge =
-
- 2% = 40 ml Natronlauge + 960 ml Wasser
-
- 3% = 60 ml Natronlauge + 940 ml Wasser
-
- 4% = 80 ml Natronlauge + 920ml Wasser
– Natronlauge bringt eine dunklere Bräune und mehr Geschmack, persönlich fand ich bisher aber die 2% recht passend. – Beim verwenden von Natronlauge keine Aluminium Bleche oder sonstiges Werkzeug verwenden, da diese von der Lauge angegriffen werden können – Am besten schmecken die Laugenstangen, wenn man den Teig am Abend vorbereitet und dann über Nacht im Kühlschrank gelagert wird. Am frühen Morgen, des nächsten Tages, dann fertig zubereiten. Dadurch hat der Teig mehr Zeit zu reifen und entwickelt etwas mehr Aroma.
Ich freu mich wirklich über jeden, der meine Rezepte nachkocht oder etwas Eigenes inspiriert durch mich. Um mich daran teilhaben zu lassen, teilt doch einfach eure Food Bilder auf Instagram bzw. Facebook mit dem Hashtag #fortheheartskitchen oder markiert direkt die for the Hearts Kitchen auf Instagram mit @fortheheartskitchen oder auf Facebook mit @for the Hearts Kitchen (dort muss man meine Seite gezielt auswählen).